Herkunft, soziale
In der Wirtschaftssoziologie:
bezeichnet im biographischen (Geburt) und strukturellen (Schicht, Klasse) Kontext den sozio-ökonomischen Status der Abstammungsfamilie, in der Regel nur der Rang des Vaterberufs, der mit dem erreichten Status in der Generationenfolge verglichen wird, um so Ausmass (Herkunftsquote) und Richtung (Rekrutierungsbereich, Auf- und Abstieg) der Mobilität bestimmen zu können. Herkunftsstudien, d.h. Untersuchungen zu dem Problem, aus welchen Bereichen sich bestimmte Gesellschaftsgruppen rekrutieren, gehören zu den ältesten Mobilitätsuntersuchungen (Untersuchungen des Vereins für Socialpolitik; J. Nothaas 1930; Herkunft, soziale Mitgau 1928). Obwohl gegenüber der Ständegesellschaft - in der mit der s.n Herkunft, soziale für den einzelnen Lebenschancen und Status weitgehend festgelegt waren - in unserer Gesellschaft einschneidende Strukturveränderungen erfolgt sind, werden auch in ihr - entgegen einer Ideologie von der „mobilen Gesellschaft“ - z.B. Einkommensverteilung und Vermögensbildung, Ausbildungschancen und soziale Aufstiegsmöglichkeit (R. Geissler 1987) in starkem Ausmass durch die s. Herkunft, soziale bestimmt.
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