Handlungstheorie
In der Wirtschaftssoziologie:
Theorie des Handelns, theory of action, theoretischer Ansatz in den Sozialwissenschaften, der die Intentionalität (Zielgerichtetheit) menschlichen Handelns zur Grundlage eines besonderen, nicht rein erfahrungswissenschaftlichen Erklärungsprinzips nimmt (Verstehbarkeit menschlichen Handelns). Unter dem Begriff der Handlungstheorie werden verschiedene Versuche zusammengefasst, generelle Begriffe und Aussagen hinsichtlich der Bedingungen, Formen und Handlungsrichtungen elementaren sozialen Verhaltens in einer sozialwissenschaftlichen Grundlagentheorie zu systematisieren. Es existieren diverse wahrnehmungs- und motivationspsychologische, lerntheoretische, interaktionistische, entscheidungs- und rollentheoretische Ansätze und Modelle, die bisher nicht befriedigend integriert sind. Grundmodell der Handlungstheorie ist das Zweck- (bzw. Ziel-) Mittel-Schema, d.h. der Akteur in einer sozialen Situation, in der sich für ihn aus dem Bedingungsgefüge von individueller Motivation und Zielen, alternativen Objekten und Mitteln, sozialen Normen und Erwartungen über Belohnungs-Bestrafungs-Mechanismen oder Strategien der Reduktion kognitiver Dissonanz eine bestimmte Handlungsorientierung ergibt. Aufgabe der Handlungstheorie ist es, über die theoretische Klassifikation von Orientierungsalternativen hinaus die Gesetzmässigkeiten festzustellen, mit Hilfe derer das spezifische Handeln eines Akteurs aufgrund seiner Situation erklärt oder vorhergesagt werden kann.
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