Gesellschaft, orientalische
In der Wirtschaftssoziologie:
Abgrenzung zu westlichen Gesellschaften hinsichtlich politischer Struktur, Eigentumsverhältnissen und Entwicklungsdynamik. Orientalische Despotie, Fehlen privaten Grundeigentums sowie selbständiger Städte und Stände, Dominanz von Gemeindestrukturen, endlich Stagnation werden vorrangig mit klimatischen Verhältnissen trockener Zonen erklärt, klassisch bei Montesquieu, in marxistischer Version asiatische Produktionsweise. Die Kritik, klassisch bei Voltaire, behauptet die grundlegende Identität „orientalischer“ und „okzidentaler“ Gesellschaften. M. Weber hat die Fragestellung zugespitzt auf die Entstehungsbedingungen des modernen Kapitalismus und die Voraussetzungen von Modernisierung. Die neuere „Orientalismus“-Kritik (u.a. E. Said) stellt Quellen- und Faktengrundlage der Rede von o.r Gesellschaft, orientalische grundsätzlich in Frage.
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