Gedächtnis, kollektives
In der Wirtschaftssoziologie:
ist als Ausdruck der menschlichen Sozialität ein Phänomen des Erinnerungsvermögens und gründet sich auf symbolische Sprach- und Denkfähigkeiten. Diese bilden das schöpferische Potential jeder Gesellschaft und das Fundament kollektiver Praxis: Einerseits werden der Ausgang und die Grenzen habitualisierten und innovatorischen Handelns durch das k.e Gedächtnis, kollektives vorweg eingeengt, andererseits die Konstruktion der gesamten objektiven Wirklichkeit durch die Etablierung sozialer Raum-Zeit-Koordinaten ermöglicht. Verbale Konventionen sind das elementarste Substrat des k.n G.ses, in dessen Rahmen alle individuellen G.se einbezogen und unter sich verbunden sind (M. Halbwachs). Die Sozialisierung jedes Gruppenmitgliedes erfolgt durch seine allmähliche Aneignung von Elementen des k.n G.ses, das auch der Sitz der Tradition ist. Die Denkweise eines einzelnen kann niemals adäquat begriffen werden, wenn sie nicht im Rahmen des k.n G.ses einer Gruppe eingeordnet wird. Die Ähnlichkeit der Gedächtniselemente ist das Zeichen für eine Interessen- und Denkgemeinschaft. In differenzierten Gesellschaften gehört der einzelne mehreren Gruppen an und partizipiert demnach an verschiedenen k.n G.sen.
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