Finanzstabilität
Im Verständnis der Bundesbank (lt. Finanzstabilitätsbericht, Nov. 2005, Vorwort des Präsidenten) »die Fähigkeit des Finanzsystems, seine zentralen Funktionen in einer Volkswirtschaft gut zu erfüllen, und zwar auch in Stresssituationen und in strukturellen Umbruchphasen. Dazu gehören die effiziente Allokation finanzieller Mittel und Risiken sowie die Bereitstellung einer leistungsfähigen Finanzinfrastruktur. Auch in einem stabilen Finanzsystem sind Anspannungen in einzelnen Marktsegmenten oder bei einzelnen Marktteilnehmern, z.B. als Folge von Wettbewerb oder technologischem Wandel, nicht ausgeschlossen. Das Finanzsystem muss aber in einer robusten Verfassung sein, damit es solche Herausforderungen bewältigen kann. Hierzu bedarf es in erster Linie des eigenverantwortlichen Handelns der Marktteilnehmer, insbesondere im Hinblick auf Risikomanagement und Risikovorsorge, sowie einer angemessenen Marktdisziplin. Die Analyse der Finanzstabilität beschränkt sich nicht auf Einzelrisiken, sondern umfasst insbesondere die systemischen Risiken, also die Gefahr eines Prozesses, der eine selbst verstärkende, krisenhafte Dynamik annimmt und dadurch die Funktionsfähigkeit des gesamten Finanzsystems oder wesentlicher Teile davon beeinträchtigt«.
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