Entscheidungen, kollektive
In der Wirtschaftssoziologie:
social choice, social decision auch: kollektive Abstimmungen, Bezeichnung für Entscheidungen, die auf den Entscheidungen oder Präferenzen für bestimmte Alternativen von zwei und mehr Individuen beruhen (etwa in Gruppen, Gremien, Parlamenten oder der Bevölkerung). Neben der Untersuchung soziologischer und sozialpsychologischer Determinanten in Gruppenentscheidungen (z.B. des Risiko-Verhaltens) finden sich logische Untersuchungen der Abhängigkeit der k.n Entscheidungen, kollektive von den jeweils geltenden Entscheidungsregeln, der möglichen Verteilungen von Präferenzen und der Macht- und Mehrheitsverhältnisse im Entscheidungsgremium. Im Anschluss an die Diskussion um Wohlfahrtsfunktionen in der Wohlfahrtsökonomie wird insbesonders das Problem der Aggregierung einer sozialen Präferenzordnung aus der Menge der individuellen Präferenzordnungen untersucht. Die Unmöglichkeit der Erstellung einer aggregierten Präferenzordnung unter bestimmten angegebenen Bedingungen (u.a. keine diktatorischen k.n E., Beeinflussung der k.n Entscheidungen, kollektive durch die individuelle Entscheidung), die bei allen möglichen individuellen Präferenzordnungen zu konsistenten Ergebnissen führt, ist nach K.J. Arrow (1951) als Arrows Paradox bezeichnet worden. Bedeutsam ist auch das Olson-Theorem zur Rationalität sog. free rider geworden (Kollektivgüter) oder die These von G. Hardin (1968) zum allgemeinen Missbrauch kollektiven Eigentums.
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