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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Distribution(sfunktion)

Auch: Syndizierung(sfunk-tion). Funktion von Banken im Konsortialgeschäft. Festzulegen ist, welche Parteien in den Wertpapierabsatz eingeschaltet werden. Zu unterscheiden: direkter Absatz, unter dem die Ausübung der Distribution ausschl. durch die mandatierte Bank verstanden wird, und indirekter Absatz, bei dem auch andere Banken in die Distributionsvorgänge eingeschaltet werden. Zum Zweiten ist das Platzierungsverfahren festzulegen, d.h. zu entscheiden, ob nur bestimmten, evtl. vorselektierten Kapitalanlegern Offerten zum Kauf der Wertpapiere unterbreitet werden (Privatplatzierung) oder ob allen potenziellen Kapitalanlegern die Möglichkeit zum Erwerb gegeben werden soll (öffentliche Platzierung). Der direkte Absatz von Finanztiteln durch den Leadmanager bedeutet Verzicht auf eine Sel-linggroup. Das Konsortium beschränkt sich auf reine Un-derwriting-Funktionen. Die Underwriters sind vor allem interessiert, nicht anderweitig platzierbare Quoten als Investment zu übernehmen. Ein Allokationsproblem kann bei der Zuteilung von Restquoten entstehen, die der Leadmanager nicht platzieren konnte. Der Leadmanager hat beim Direktabsatz den höchstmöglichen Einfluss auf die Auswahl der Kapitalanleger. Voraussetzung ist sehr hohe Platzierungskraft des Leadmanagers. Möglichst breite Streuung ist durch direkten Absatz kaum zu realisieren. Beim indirekten Absatz wird durch Einbeziehung von Underwriters die Platzierungskraft erheblich vergrössert, wenn die einbezogenen Konsorten Zugang zu weiteren Kapitalanlegern haben, die vom Leadmanager nicht erreicht werden. Dies ist vor allem beim internationalen Effektenemissionsgeschäft zu erwarten, wenn die Distribution in mehreren nationalen Märkten vorgesehen ist. Beim indirekten Absatzverfahren steigen Kontroll- und Koordinationserfordernisse. Problematisch ist oft auch die Auswahl von Underwriters, die mit Distributionsaufgaben betraut werden, sowie die Zuteilung von Quoten; hier kann neben dem Kriterium der Platzierungskraft ein vom Underwriterseller gebotener Übernahmepreis herangezogen werden. Es erfolgt also im Grunde eine Auktion seitens des Leadmanagers. Die Erträge des jeweiligen Dis-tributeurs resultieren aus der Differenz zwischen Übernahme- und Verkaufskurs, der zwischen Bank und Investor ausgehandelt wird. Damit können sich u.U. unterschiedliche Verkaufskurse bilden, sodass dieses Verfahren für börsennotierte Titel nicht geeignet ist; es wird als Tenderpanel bei Euronotesfazilitäten verwendet. Hat das Underwriting-Konsortium einschl. Leadmanager nicht ausreichende Platzierungskraft, werden zusätzliche Dis-tributeure einbezogen. Hauptplatzierungsverfahren: Privat- und öffentliche Platzierung.



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