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Digital Audio Broadcasting (DAB)
CD-nahe Musikqualität, mehr Auswahl, zusätzliche Daten- und lokale Dienste: all das soll Opas Radio ablösen und durch den Äther das Ende vom Knacksen und Rauschen auf allen Frequenzen bringen: Digital Audio Broadcasting. Die Technik ist nicht neu, aber ihr flächendeckender Durchbruch lässt auf sich warten. 1986/87 stand am Anfang ein Projekt der Europäischen Gemeinschaft, in dem ein Zusammenschluss europäischer Firmen und Institutionen unter dem Kürzel EUREKA 147 ein neuer Radio-Übertragungsstandard entwickelt wurde. Federführend war dabei die Bundesrepublik Deutschland und die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten mit ihrem Institut für Rundfunktechnik. Gerade war die Musik-CD erfolgreich eingeführt worden und privater Rundfunk in Deutschland möglich, schon wurde der Ruf nach einer Qualitätsverbesserung bei der Radioübertragung und einer größeren Zahl von Übertragungsmöglichkeiten für mehr Sender lauter. Die Arbeitsgruppe definierte bei Digital Audio Broadcasting die Standards, in denen Musik und Sprache sowie zusätzliche Daten übertragen werden sollten. Statt analoger Radiowellen werden die Informationen digitalisiert und beim Empfänger wieder in analoge Signale umgewandelt, was eine vollkommen andere Empfängergerätegeneration erforderte. In den 90er Jahren gab es in einzelnen Bundesländern Pilotversuche, seit 1999 ist DAB unter dem Label "Digital Radio" (da DAB eine eingetragene Biermarke ist) im Regelbetrieb. Inzwischen kann Digital-Radio nahezu bundesweit empfangen werden. Im Angebot sind vor allem die öffentlich-rechtlichen Radio-Sender und einzelne nur über DAB zu empfangende Stationen. Kommerzielle Anbieter scheuen den Umstieg auf DAB wegen der Senderkosten und aufgrund der geringen Verbreitung digitaler Empfangsgeräte. Diese sind im Schnitt deutlich teurer als UKW-Empfänger, bei Autoradios und stationären Empfängern kann dies mehrere hundert Euro ausmachen. Und digitale Miniempfänger wie für wenige Euro erhältliche UKW-Empfänger, die ja inzwischen auch in Handys und andere Gebrauchsgegenstände eingebaut werden, sind nicht zu erwarten. Eigentlich ist es Wille des Gesetzgebers, dass bis 2010 das analoge Radio durch digitales Broadcasting abgelöst wird (vergleichbar mit der Einführung von DVB-T für das terrestrische Fernsehen), aber ein Erfolg von Digital-Radio lässt sich nicht absehen. DAB ist mittlerweile ein anerkannter internationaler Standard von Singapore, Australien bis Canada. Die USA setzen allerdings auf ein vergleichbares aber nicht kompatibles Verfahren namens IBOC (In Band On Channel) unter dem Label "HD (High-Definition)-Radio". Technik Als Sendefrequenzen wird der VHF-Bereich (174 - 230 MHz, hier besonders der ehemalige TV-Kanal 12 im Bereich 223 - 230 MHz) sowie ein Frequenzabschnitt im so genannten L-Band von 1452 - 1467,5 MHz für DAB-Sendungen verwendet. Ein Sendeblock, auch Ensemble genannt, hat eine Frequenzbreite von 1,5 MHz. Er bietet Platz für bis zu sieben Hörfunkprogramme in bester Musikqualiät oder bis zu 20 Programme in Mono. Musik und Sprache wird mit Hilfe des Komprimierungsstandards MPEG-2 (auch MUSICAM (Masking Pattern adapted Universal Coding and Multiplexing) genannt, ein Vorläufer des bekannten Standards MP3) auf eine Datenmenge von bis zu maximal 256 kBit/Sek. gebracht. Aber schon eine Reduzierung auf 160 Kilobit ergibt ein hörbar gutes Klangerlebnis jenseits der UKW-Qualität. Definiert sind dazu Methoden, wie Daten parallel übertragen werden können, etwa Nachrichtentexte, Staumeldungen oder Hintergrundinformationen zu den gespielten Musiktiteln. Links
Verbreitung Ende 2004:
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