Dekonstruktivismus
In der Wirtschaftssoziologie:
Richtung und Methode einer Analyse und Kritik von Denksystemen, die sich an entsprechenden Vorstellungen J. Derridas orientiert. In Fortsetzung eines bereits von M. Heidegger formulierten Programms der Destruktion aller Metaphysik hatte Derrida die bisherige Metaphysik einschliesslich aller Metaphysikkritik dahingehend kritisiert, dass diese abendländische Denktradition jeweils von der Entgegensetzung des metaphysischen Diskurses und seines Ausserhalb ausging. Unter diesen Bedingungen gerät jede Kritik der Metaphysik selbst zu einer Gestalt von Metaphysik. Der Dekonstruktivismus verfährt daher im Gegenzug perspektivisch und nimmt einmal diese, ein andermal jene Perspektive ein, ohne irgendeine unter ihnen zu verabsolutieren. Im strengen Sinne ist so selbst eine Definition von Dekonstruktion unzulässig, weil jede Definition eine ganz bestimmte Perspektive auf diese Praxis im Umgang mit Texten hypostasieren würde und weil sie unterstellen müsste, dass es ausserhalb des Textes ein Etwas gäbe, das die Texte meinen: „Ein Text-Äusseres gibt es nicht.“ (J. Derrida 1974).
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