Clique
In der Wirtschaftssoziologie:
[1] Bezeichnung für informelle Gruppen, die sich „privat“ innerhalb formaler Organisationen (z.B. Betrieben, Behörden) bilden und durch besonders hohe Interaktionsdichte und eine gewisse Isolation von den übrigen Organisationsmitgliedern auszeichnen. Häufig unterstützen sich die Mitglieder der Clique gegenseitig in der Konkurrenz mit den übrigen Organisationsmitgliedern und entwickeln Normen und Ziele, die von den Normen und Zielen der Organisation abweichen (z.B. Zurückhalten der Arbeitsleistung).
[2] In einem allgemeineren Sinne Bezeichnung für alle durch Konsensus begründeten, aber nicht formal organisierten sozialen Gruppierungen, die innerhalb der sie umgreifenden Institution oder Gesellschaft ihre eigenen, „partikularen“ Interessen verfolgen und dabei ihre Mitglieder in der Konkurrenz mit anderen, nicht „dazugehörenden“ Personen und Gruppen unterstützen. C.n-Büdung in diesem Sinne ist z.B. im Bereich der Kultur („Literaten-C“) und in lokalen Nachbarschaften zu beobachten. Auf gesamtgesellschaftlicher Ebene spielen C.n bei der Verquickung von politischen, wirtschaftlichen und militärischen Führungsgruppen eine bedeutsame Rolle (C.W. Mills).
[3] In der Jugend- und Freizeitsoziologie Bezeichnung für eine relativ feste Gesellungsform von Jugendlichen (häufiges, fast tägliches Treffen; relativ feste Miglied-schaft - bis hin zu gemeinsamen Abzeichen oder Kleidungsstücken; starkes Zusammengehörigkeitsgefühl), im Unterschied zu einem Bekanntenkreis oder zu einer thematisch strukturierten Szene.
[4] In der Soziometrie Bezeichnung für eine Anzahl von Gruppenmitgliedern, die sich untereinander besonders häufig wählen, andere Gruppenmitglieder jedoch wenig wählen und auch von diesen wenig gewählt werden.
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