Chance, ökonomische
In der Wirtschaftssoziologie:
von M. Weber (1921) geprägter Ausdruck, der all jene Chancen, im Unterschied zu „Gütern“ und „Leistungen“, kennzeichnen soll, die „durch Sitte, Interessenlage oder garantierte Ordnung“ einem Marktteilnehmer „in Aussicht gestellt“ oder als garantierte „Verfügungsgewalten einer Wirtschaft über sachliche und persönliche Nutzleistungen dargeboten werden“. Hierzu gehören u.a. durch Konventionen oder Interessenlage zugängliche Kundschaft, Eigentum oder Amtsstellungen. Eine zunehmende Zahl von Konkurrenten im Marktgeschehen führt nach Weber zu einem Wettbewerb um ö. C.n und zu dem Versuch, Gruppen von Mitkonkurrenten durch negative Herausstellung eines beliebigen, äusserlich feststellbaren Merkmals, etwa Rasse, Sprache, regionale oder soziale Herkunft, einzuschränken. Die sich daraus entwickelnden „Interessentengemeinschaften“ streben nach einer Begrenzung des Wettbewerbs durch eine spezifische „Vergesellschaftung mit rationaler Ordnung“, in diesem Fall durch Monopole. Die Gemeinschaft wird so geschlossen, der Zugang zu ö.n C.n auf bestimmte Mitglieder beschränkt.
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