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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Börsencrash

Als Crash wird an der Börse ein besonders starker Kursrückgang innerhalb eines Handelstages bezeichnet. Dabei geht es nicht um einen starken Kursrückschlag bei einer Aktie oder einer Gruppe von Aktien sondern um Kursverluste auf breiter Front. Davon sind alle an der jeweiligen Börse gehandelten Papiere mehr oder weniger stark betroffen. Ein Crash wird in der Regel von negativen wirtschaftlichen Nachrichten oder Daten ausgelöst, die zu panikartigen Verkäufen der Anleger führen. Im Zeitalter der Computerbörsen kann ein Crash auch durch computergestützte Verkäufe ausgelöst oder zumindest verstärkt werden. In der Regel ist ein Crash eine kurzfristige übertriebene Reaktion, die meist durch eine anschließende Korrektur zumindest teilweise wieder ausgeglichen wird: Besonnene Anleger nutzen die niedrigen Kurse zum "Einsteigen".

Der Begriff Crash oder auch Börsenkrach steht für starke, kurzfristig ausgelöste Kurseinbrüche an einzelnen oder meist mehreren Weltbörsen. Im allgemeinen spricht man von einem Crash oder "Schwarzen Freitag" wenn die Kurse an einem Handelstag im Durchschnitt um mindestens 10 Prozent fallen. In der Regel erfolgt ein Crash zunächst an einer der bekannten Börsen und zieht dann weitere Crashs an den anderen Weltbörsen nach sich. Dieses Phänomen ist auf die enge internationale Vernetzung der Finanzmärkte zurückzuführen, die eine losgelöste Betrachtung einzelner Börsen praktisch nicht mehr erlaubt. Die Bezeichnung Crash bezieht sich nicht auf den Kurseinbruch einzelner Werte, wenngleich der Zusammenbruch einzelner Kurse und damit Unternehmen einen Crash auslösen kann, sondern auf den Einbruch der Kurse zahlreicher Wertpapiere, ausgedrückt durch einen entsprechend starken Rückgang des Wertpapierindex.

Ein Crash wird in der Regel durch überraschende negative Wirtschaftsdaten, Unternehmensnachrichten oder politische Äußerungen verursacht. Ein Crash kann aber auch einfach ein Zeichen für einen überhitzten Markt sein, d.h. eine kurzfristige Korrektur übermäßig stark gestiegener Kurse, ausgelöst durch Gewinnmitnahmen. In jedem Fall kommt es bei einem Crash zu panikartigen Verkäufen der institutionellen oder privaten Anleger. Der dadurch ausgelöste, vergleichsweise starke Rückgang der Kurse veranlasst weitere Anleger, die bis dahin still gehalten hatten, rasch zu verkaufen, um noch "zu retten, was zu retten ist". Der große Crash von 1987 wurde zusätzlich noch durch computergestützte Verkäufe - wie beispielsweise Stop-Loss-Aufträge - verstärkt.

Zu den bekanntesten Crashs der Börsengeschichte gehören der so genannte "schwarze Freitag" im Jahre 1929 an der New Yorker Börse sowie der ebenfalls von der New York Stock Exchange ausgelöste Crash vom 19.10.1987. Als Minicrash kann man außerdem den überproportionalen Kursrückgang im Oktober 1989 sowie die im Oktober und November 1997 erfolgten Kursrückgänge an den internationalen Börsen bezeichnen, die durch die Turbulenzen im asiatischen Finanzraum, vor allem die starken Kursrückgänge an der Börse in Hongkong und Tokio ausgelöst wurden. Die europäischen und amerikanischen Börsen wurden im Verlauf der asiatischen Finanzkrise ebenfalls nach unten gezogen, obwohl die fundamentalen Wirtschafts- und Finanzdaten solche Rückschläge damals nicht rechtfertigten. Hieran zeigte sich erneut die enge Verflechtung der internationalen Finanzmärkte.

In der Regel kommt es bei einem Crash, der aus einem Domino-Effekt heraus auch Börsen in solchen Ländern erschüttert, bei denen die fundamentalen Wirtschaftsdaten einen solchen Rückschlag nicht rechtfertigen, rasch zu einer Erholung. Übertriebene Kursreaktionen werden von Markteilnehmern genutzt, um sich relativ billig mit Wertpapieren einzudecken. In vielen Fällen ist zu beobachten, dass auf starke Kurseinbrüche ebenfalls relativ kräftige Kurssteigerungen folgen.



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