Assimilation
In der Wirtschaftssoziologie:
[1] allgemeine Bezeichnung für ein Ähnlichwerden aufgrund eines An-gleichungs- oder Anpassungsprozesses.
[2] Soziale A.: Angleichung eines Individuums oder einer Gruppe an die soziale Umgebung durch Übernahme ähnlicher Verhaltensweisen und Einstellungen. Sie kann als notwendige, aber nicht zureichende Bedingung für die Verschmelzung von Minoritäten mit ihrer Umwelt angesehen werden (vgl. die Lage der „assimilierten“ Juden in Deutschland vor 1933).
[3] Auf dem Gebiet der Wahrnehmung Bezeichnung für die Tendenz ähnlicher, aber unterschiedlicher Reize, Situationen usw. als gleichartige Reize, Situationen usw. wahrgenommen zu werden, d.h. zu assimilieren, und entsprechende, gleichartige Reaktionen hervorzurufen. Assimilation findet statt, wenn die Reizunterschiede hinreichend klein sind; bei hinreichend grossen Reizunterschieden tritt der gegenteilige Effekt -Kontrast - ein.
[4] Bezeichnung für die Tendenz, verschiedene Erfahrungsinhalte miteinander in Verbindung zu bringen und zu einem Ganzen zu verknüpfen.
[5] In der genetischen Erkenntnistheorie von J. Piaget die „von aussen nach innen“, d.h. von der Umwelt auf den Organismus gerichtete Phase eines Erkenntnisaktes, in der bestimmte Umweltdaten in ein vorhandenes allgemeines Deutungsmuster inkorporiert werden. Akkommodation
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