Alltagswissen
In der Wirtschaftssoziologie:
bezeichnet das Wissen und Denken von Gruppen und einzelnen, das ihre unmittelbaren, alltäglichen Lebenszusammenhänge organisiert. Alltagswissen ist unproblematisch, stützt sich auf einen praktischen Fundus von Erfahrung; es ist Resultat praktisch eingeübter Routine. Ein gutes Modell für Alltagswissen ist die Strassenverkehrsordnung: man weiss, was man zu tun und zu lassen hat, gegen welche Regeln wie und wann verstossen werden kann. Das gilt gleichermassen für Interaktionen und Kommunikationen in Gruppen. Jeder glaubt, den anderen zu kennen, weiss, was er von ihm zu halten hat, und glaubt, der andere wiederum schätze ihn so ein, wie er sich selbst einschätzt. Aber auch hier gibt es Listen und Regelverstösse: man redet hinter dem Rücken eines Bekannten anders über ihn, als man mit ihm selbst über ihn reden würde. So bleibt die Identität einer jeden Person und Gruppe im Alltagswissen zwiespältig. Alltagswissen ist eine Kategorie der phänomenologisch orientierten Sozialwissenschaft, der Ethnomethodologie.
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