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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Agrarpolitik - (Landwirtschaftspolitik)

In der sozialistischen Wirtschaftslehre: Alle nationalstaatlichen, europäischen und weltwirtschaftlichen Maßnahmen und Handlungen der entsprechenden Staaten und Organisationen zur Beeinflussung der Agrarproduktion und des Agrarhandels im Sinne ihrer Interessen. In der europäischen Landwirtschaftspolitik hat sich die Unterstützung der industriellen Großproduktion durchgesetzt. So mussten z.B. in der Bundesrepublik hunderttausende kleiner und mittlerer Landwirtschaftsbetriebe aufgeben. In der Bundesrepublik Deutschland werden 48,6% der Fläche landwirtschaftlich genutzt. Diese Fläche nimmt aber immer mehr ab. In den Jahren 1996/97 verminderten sich die Klein- und Mittelbetriebe um ca. 3.5%. Gleichzeitig nahm der Anteil der Großbetriebe flächenmäßig und zahlenmäßig zu. Die Zahl der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte wird durch die Rationalisierung vermindert. Ihre Produktivität steigt hingegen kontinuierlich an. Innerhalb der Europäischen Union schreibt die Agrarpolitik der EG ein gemeinsames, binnenmarktähnliches Vorgehen nach „marktwirtschaftlichen“ Grundsätzen vor. Agrarpolitik ist auch Teil internationaler imperialistischer Machtpolitik („food power“). Mitte der 70er Jahre ließen führende Vertreter der USA verlauten, ihr Land ziehe den Einsatz von Nahrungsmitteln als Waffe in Erwägung, um damit auf die angeblich von den Arabern verursachte Ölkrise zu reagieren. Aussagen führender US-Politiker in den 70er Jahren belegen den Willen, Lebensmittel als Druckmittel und Waffe einzusetzen: „Hungrige Menschen hören nur auf diejenigen, die ein Stück Brot haben“, „Nahrungsmittel sind ein Instrument, sind eine Waffe im Verhandlungsgepäck der USA“ (Landwirtschaftsminister Earl Butz), „Nahrungsmittel sind Macht. Sie sind buchstäblich ein zusätzliches Maß an Macht” (Hubert Humphrey). >Abschöpfung, >Agrarentwicklung, >Imperialismus, >Monopol, >Subvention



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