Wissensvorrat
In der Wirtschaftssoziologie:
Konzept der phänomenologischen und der Wissenssoziologie. Unterschieden werden ein subjektiver und ein gesellschaftlicher Wissensvorrat Die Erfahrungen, die ein Individuum macht, werden in verallgemeinerter, typisierter Form im subjektiven Wissensvorrat sedimentiert. In Lernvorgängen sozial vermitteltes Wissen ist ebenso Teil des subjektiven W.s. Vom gesellschaftlichen W., der jedem subjektiven Wissensvorrat empirisch vorausgesetzt ist, unterscheidet sich dieser durch die individuellen Besonderheiten des Wissenserwerbs, durch eine spezifische biographische Prägung. Der gesellschaftliche Wissensvorrat ist mehr als die Summe aller subjektiven W.e. Er enhält - vor allem sprachlich - objektivierte kollektive Sinngehalte, z.B. in Form von Deutungsmustern. Ohne den gesellschaftlichen W, in dem die Resultate „gesellschaftlichen Lernens“ festgehalten sind, wäre Geschichte nicht möglich.
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