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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Warenkorb, statistischer

Der typische Verbrauch eines Haushalts an Waren und Dienstleistungen während eines festgelegten Zeitraums wird statistischer Warenkorb genannt. Mit seiner Hilfe werden die Konsumgewohnheiten der Bevölkerung und die Veränderung der durchschnittlichen Preise in der Volkswirtschaft untersucht.

Es werden nur solche Güter einbezogen, die in privaten Haushalten Verwendung finden. Zur Entwicklung eines Preisindex ist es nicht notwendig, alle Waren und Dienstleistungen, die in deutschen Haushalten verwendet werden, in die Berechnung einzubeziehen. Es genügt eine repräsentative Auswahl. Der dem Preisindex der privaten Lebenshaltung zugrundeliegende Warenkorb enthält ausgewählte Produkte und Dienstleistungen, aus den Kategorien:

  • Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren
  • Bekleidung, Schuhe
  • Wohnungsmieten
  • Energie (ohne Kraftstoffe)
  • Möbel, Haushaltsgeräte
  • Gesundheits- und Körperpflege
  • Verkehr und Nachrichtenermittlung
  • Bildung, Unterhaltung, Freizeit
  • persönliche Ausstattung

Aus diesen Preisen berechnet das Statistische Bundesamt die verschiedenen Verbraucherpreisindizes. Sie zeigen, wie sich die Lebenshaltungskosten in der Bundesrepublik im Durchschnitt verändert haben. Anhand der gewonnenen Ergebnisse kann beurteilt werden, ob das gesamtwirtschaftliche Ziel Preisniveaustabilität in einer bestimmten Periode erreicht oder verfehlt wurde.

Um zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen, muss die Zusammensetzung des Warenkorbs den tatsächlichen Verbrauch deutscher Haushalte möglichst genau repräsentieren. Wichtig ist vor allem, dass die Gewichtung der einzelnen Güter möglichst dem Anteil entspricht, den der durchschnittliche Haushalt von seinem verfügbaren Einkommen für das betreffende Produkt ausgibt. Zahlt beispielsweise der durchschnittliche deutsche Haushalt 20 Prozent seines Haushaltseinkommens für Wohnungskosten aus, so muss diese Warenkategorie ebenfalls mit 20 Prozent gewichtet werden.

Die Gewichtung der Güter und Dienstleistungen wird den Konsumgewohnheiten der jeweiligen Haushalte angepasst und auch im Zeitablauf immer wieder überprüft. Damit der Warenkorb und somit die Berechnung der Preisentwicklung den tatsächlichen Verhältnissen in der Bundesrepublik Deutschland entspricht, muss von Zeit zu Zeit festgestellt werden, ob sich die Konsumgewohnheiten der Haushalte signifikant geändert haben. Hierbei werden allerdings nur langfristige Veränderung der Konsumgewohnheiten beachtet, während wechselnde Modetrends keine Veränderung des Warenkorbs nach sich ziehen. Zudem muss noch beachtet werden, dass ständig neue Produkte auf den Markt gebracht werden, während andere an Bedeutung verlieren oder ganz verschwinden. Der Warenkorb muss daher diesen Veränderungen, der am Markt angebotenen Produkte einerseits und dem wechselnden Anteil der einzelnen Produkte am verfügbaren Einkommen der Haushalte andererseits, angepasst werden.



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