Übergangsriten
In der Wirtschaftssoziologie:
frz.: rites de passage (Übergangsriten van Gennep 1908), [1] Riten, durch die ein einzelner im Ablauf seines Lebens seine soziale Identität ganz ablegt und eine neue verliehen bekommt (z.B. Initiation in den Erwachsenenstatus. Auch viele Trauerund Begräbnisriten sind Ü. insofern, als sie Initiation in die Daseinsweise nach dem Tod erreichen wollen). Inhaltlich sind diese Riten oft durch das Gleichnis von Tod und Wiedergewinnung des Lebens bzw. Abtrennung vom sozialen Leben der Gruppe und Wiedereinführung bestimmt. Das Fehlen solcher Riten in den industriell entwickelten Gesellschaften (z.B. bei Ehescheidung, Austritt aus dem Arbeitsleben) wird kulturkritisch oft beklagt.
[2] Weniger gebräuchlich ist die Bezeichnung für die Zeremonien, die einschneidende Veränderungen in der natürlichen Umwelt (z.B. Sonnenwende, Jahresanfang) betreffen.
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