Totalphänomen, soziales
In der Wirtschaftssoziologie:
frz.: phenomene social total, von M. Mauss (1923/24) geprägte Bezeichnung für soziale Tatsachen und Prozesse, die nicht nur einzelne Aspekte oder Bereiche (z.B. den wirtschaftlichen Bereich) des individuellen und gesellschaftlichen Lebens, sondern alle Bereiche und Schichten des Lebens betreffen und durchdringen. So ist nach Mauss die Institution des Potlach nordwestamerikanischer Indianer ein s. T, nämlich gleichzeitig ein rechtliches, wirtschaftliches, religiöses, ästhetisches und sozialmorphologisches Phänomen. Die Untersuchung von s.n Ten erfordert interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen Humanwissenschaften. Das Konzept des s.n T.s hat die Entwicklung des Strukturalismus (C. Levi-Strauss) und der Tiefensoziologie (G. Gurvitch) beeinflusst.
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