Subjektivismus
In der sozialistischen Wirtschaftslehre:
Urteilen und Handeln, das nicht von einer objektiven Sachlage sondern von einer subjektiven (persönlichen) Sicht ausgeht.
In der Wirtschaftssoziologie: Bezeichnung für eine erkenntnistheoretische und allgemein philosophische Auffassung, nach der alles (auch das wissenschaftliche) Wissen, aber auch alle Wertvorstellungen und alles Handeln durch die Subjektivität des Einzelmenschen, durch die Inhalte und Aktivitäten des individuellen Bewusstseins bestimmt werden. Ein extremer Subjektivismus leugnet die eigenständige Existenz einer objektiven, äusseren Realität und behauptet, dass das subjektive Bewusstsein das allein Gegebene sei (Solipsismus). In der Soziologie werden vor allem solche Auffassungen als Subjektivismus bezeichnet, die soziale Prozesse primär als Bewusstseinsprozesse betrachten bzw. auf Bewusstseinsvorgänge zurückführen und objektive Bedingungszusammenhänge (z.B. die tatsächliche Verteilung von Machtmitteln) vernachlässigen.
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