Soziologie, mathematische
In der Wirtschaftssoziologie:
Bezeichnung für formalisierte soziologische Theorien, deren Aussagen (Definitionen, Axiome, Theoreme) in Interpretationen mathematischer Modelle bestehen. Solche Modelle stellen z.B. die stochastischen Prozesse dar, die für die Analyse von Mobilitätsund Diffusionsprozessen oder für Lernvorgänge in kleinen Gruppen ausgewertet werden. Die Wahl mathematischer Modelle soll u.a. eine adäquate Beschreibung komplexer Strukturen und Prozesse, Widerspruchsfreiheit und Ableitbarkeit von Theoremen, Hypothesen erlauben. Die Güte eines mathematischen Modells hängt mit davon ab, in welchem Masse eine Vielzahl mathematischer Operationen im Modell inhaltlich interpretierbar sind. Da das Modell keinen bestimmten Sachverhalt in der Realität, sondern Klassen möglicher Strukturen und Prozesse beschreibt, müssen jeweils statistische Modelle der Schätzung von empirischen Werten, Parametern hinzutreten, anhand derer die Aussagekraft des Modells beurteilt werden kann.
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