Selbstverstärkung
In der Wirtschaftssoziologie:
[1] lernpsychologischer Begriff; man bezeichnet eine Reaktion als selbstverstärkend, wenn durch sie bestimmte Reize erzeugt werden, die ihrerseits als Verstärker der Reaktion wirken. So werden die Bemühungen eines Kindes, Schreiben zu lernen, durch die „Erfolge“ dieser Bemühungen (d.h. die mehr oder weniger „richtig“ geschriebenen Buchstaben oder Wörter) selbst verstärkt, wenn das richtig Geschriebene z.B. durch früheres Loben zu einem sekundären Verstärker geworden ist.
[2] Im engeren Sinne ein innerhalb der Verhaltenstherapie eingesetzter Verstärkungsmodus zur gezielten Änderung von gestörtem Verhalten. Dabei wird das Therapieprogramm so aufgebaut, dass der Klient zunehmend unabhängig von externer oder Fremdverstärkung wird, indem er durch selbstgesetzte, verbale und nichtverbale Verstärkungen seine Lernschritte autonom bestimmen kann. Das Prinzip der Selbstverstärkung gewinnt zunehmend Bedeutung innerhalb der kognitiv orientierten Sozialisationsforschung und bei neueren, modellorientierten Lern- und Verhaltenstheorien zur Erklärung von selbstgesteuerten Sozialisationsprozessen, die unabhängig von externen Konsequenzen verlaufen.
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