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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Sekundäranalyse

In der Wirtschaftssoziologie: erneute Analyse des Datenmaterials bereits durchgeführter Untersuchungen, zumeist mit neuer Fragestellung. Eines der Hauptprobleme der Sekundäranalyse ist die Validität der vorliegenden Indikatoren in bezug auf die neuen Fragen. Die Sekundäranalyse hat in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen, besonders im Bereich international vergleichender Forschung. Diese Entwicklung ist durch das Entstehen umfangreicher Daten- und Umfragearchive gefördert worden, die Daten (Lochkarten, Bänder), Untersuchungsberichte, Fragebögen etc. sammeln und unter verschiedenen Gesichtspunkten systematisieren. Die vergleichende Sekundäranalyse verschiedener Untersuchungen, z.B. zum Zweck der Überprüfung von Ergebnissen im internationalen Vergleich, hat ihre eigenen Probleme (Vergleichbarkeit von Erhebungsmethoden, Indikatoren, Ausfällen, Kodierung etc.). Der Wert der Sekundäranalyse liegt u.a. darin, dass sie es gestattet, Ergebnisse zu überprüfen, zu kumulieren, Fragestellungen ohne eigene Feldarbeit zu untersuchen. Die Probleme, die sich im Bereich der Sekundäranalyse aus der Archivierung von Untersuchungen mit Hilfe von EDV-Anlagen, der Datenrückgewinnung aus Archiven für eine Sekundäranalyse ergeben, bilden heute bereits ein eigenes Spezialgebiet der Forschung.



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