Schamschwelle
In der Wirtschaftssoziologie:
auch: Peinlichkeitsschwelle, jener Umschlagpunkt im Gefühlsleben, von dem an ein Verhalten, eine Wahrnehmung, u.U. auch ein Gedanke als peinlich, als unangenehm, als nicht den Sitten entsprechend erlebt wird. Die S.n im Hinblick auf unterschiedliche Lebensbereiche (Essen, Kleidung, Sexualität, Wortwahl usw.) sind von Kultur zu Kultur, von Epoche zu Epoche verschieden. N. Elias (1969) hat zu zeigen versucht, dass die S.n in mehreren Bereichen (u.a. Tischsitten, Gebrauch des Taschentuchs, Verhalten im Schlafraum) als Momente des europäischen Zivilisationsprozesses und als Indikatoren zunehmender Selbstkontrolle der einzelnen angestiegen sind.
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