Retardation
In der Wirtschaftssoziologie:
allgemeine Bezeichnung für die Vcrlangsamung einer Bewegung oder Entwicklung. Insbesondere: [1] in der Entwicklungspsychologie Bezeichnung für das Zurückbleiben der Intelligenzentwicklung eines Kindes gegenüber der seiner Altersgenossen.
[2] In der biologischen Anthropologie (L. Bolk, A. Gehlen) Bezeichnung für das stammesgeschichtliche und individualgenetische „Zurückbleiben“ des menschlichen Organismus, das man feststellen kann, wenn man den Organismus des Menschen und dessen individuelles Entwicklungstempo mit dem Körperbau und der Entwicklung von Tieren vergleicht. Als durch die Retardation bedingte Merkmale des Menschen gelten u.a.: die Erhaltung stammesgeschichtlich primitiver Organbesonderheiten, ferner Haarlosigkeit und Schädelwölbung mit untergesetztem Gebiss als Kennzeichen eines „fixierten Foetalzustandes“ sowie die Verlangsamung der individuellen Entwicklung (vor allem die sehr lange Hilflosigkeit der Kleinkindphase, die späte Geschlechtsreifung und die hohe Lebenserwartung des Menschen).
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