Quoten-Sample
In der Wirtschaftssoziologie:
Auswahlverfahren in der Umfrageforschung, bei dem die Auswahl der zu befragenden Personen dem Interviewer überlassen wird. Der Interviewer hat sich bei der Auswahl nach bestimmten Merkmalen der Befragten zu richten, die in einem bestimmten Verhältnis (Quote) im Sample auftreten sollen. So sollen z.B. die Geschlechter im Verhältnis 1:1, bestimmte Altersgruppen im Verhältnis 2:3:4 etc. befragt werden. Die Quoten werden so gewählt, dass die Zusammensetzung des Samples in bezug auf die ausgewählten Quotenmerkmale der Zusammensetzung der Grundgesamtheit (z.B. Bevölkerung der Bundesrepublik) entspricht. Als Quotenmerkmale werden in der Regel Alter, Geschlecht, Beruf, Konfession, Schulbildung gewählt. Die Güte des Q.-S.s ist heftig umstritten. Für das Q.-S. werden von der Markt- und Meinungsforschung seine Wirtschaftlichkeit angeführt. Zudem sollen sich durch das Q.-S. Durchschnitte und Anteile recht gut erfassen lassen, ebenso Variablen, die mit den Quotenmerkmalen eng korreliert sind. Gegen das Q.-S. spricht, dass sich der Auswahlfehler nicht berechnen lässt, dass die Objektivität der Auswahl durch den Interviewer nicht kontrolliert werden kann, dass weitergehende Aufgliederungen über die Quotenmerkmale hinaus unzuverlässig sind. Allgemein scheint das Q.-S. für wissenschaftliche Fragestellungen nur bedingt empfehlenswert zu sein.
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