Operatingleverage-Risiko

Beschreibt den Zusammenhang von relativer Änderung des Betriebsgewinns zu relativer Änderung der Ausbringung bzw. des Umsatzes. Bei Banken zeigt es an, wie stark sich die relative Veränderung des Zinsüberschusses bzw. weiter gefasst des Bruttoertrags prozentual auf den Reingewinn einer Bank auswirkt. Auf Grund ihres grossen Fixkostenblocks unterliegen Banken hohem Operatingleverage-Risiko. Diese Problematik wird durch den Investitionsbedarf in traditionellen und neuen Geschäftsfeldern des zinsunabhängigen Geschäfts noch verschärft. So sind die Provisionserträge aus dem Wertpapierkommissionsgeschäft bei gleichzeitiger hoher Ressourcenbindung stark konjunkturabhängig. Beim Angebot von EDV-Dienstleistungen sowie dem Ausbau der Unternehmensberatung und -Vermittlung muss beträchtliches Know-how in finanziellen, steuerlichen und rechtlichen Fragen bereitgehalten werden, ohne dass die Gewähr für eine permanente Inanspruchnahme dieses Expertenwissens besteht. Dies erhöht die Gefahr, dass Leerkapazitäten entstehen, die die Bank in ihrer Kostenstruktur anfälliger machen. Zudem muss berücksichtigt werden, dass den Kosteneinsparungen durch den Einsatz moderner Banktechniken im Marktbereich - z. B. in Form von Cashmanagement - andererseits Einbussen an Zinsen und Provisionen gegenüberstehen. Diese Ertragseinbussen können die Verwaltungskosteneinsparungen überkompensieren und somit das Operatingleverage-Risiko vergrössern.