ökonomisches Wechselkursrisiko
Beruht auf dem Umstand, dass die aus einem Vermögensgegenstand resultierenden diskontierten, zukünftig erwarteten Zahlungsströme durch Wechselkursänderungen beeinträchtigt werden können. Dem liegt zu Grunde, dass der ökonomische Wert eines Vermögensobjekts sich aus seinen kapitalisierten (bzw. diskontierten) Zahlungsströmen ergibt. Mit dieser Wechselkursrisikodefinition soll das Risiko durch die Betrachtung der Auswirkungen von Wechselkursänderungen auf den künftig erwarteten Zahlungsstrom, der mit einem Vermögensgegenstand verbunden ist, bestimmt werden. Das ökonomische Wechselkursrisiko stellt also nicht ab auf die in dem Jahresabschluss einer Bank ausgewiesenen Fremdwährungspositionen, sondern ist das Ergebnis der Erfassung aller ökonomischen Einflussfaktoren, die sich infolge langfristiger Änderungen im Wechselkursgefüge auf den Zukunftserfolg einer Bank negativ auswirken. Dieses Risiko ist für die langfristige Betrachtungsweise von internationalen Aktivitäten von grosser Relevanz; jedoch eignet sich das Konzept kaum für die kurzfristige Kurssicherungspraxis. Es kann zur Konzipierung langfristiger geschäftspolitischer Entscheidungen herangezogen werden, wobei die Handlungsdirektiven keine Kurssicherungsmassnahmen, sondern eher generelle strukturpolitische Empfehlungen sind, wie z. B. die Einhaltung einer langfristigen Kongruenz der Währungsstrukturen von Ein- und Auszahlungen.
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