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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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mp3

mp3 oder MPEG-1 Layer 3 ist die Kurzform für "Moving Picture Experts Group - Audio Layer 3". Damit wird ein Audio-Format bezeichnet, das als Internet-Standard mittlerweile das Musikgeschäft revolutioniert hat. mp3 besitzt die Fähigkeit, Musikstücke auf etwa ein Zehntel der herkömmlichen Größe zu komprimieren. Dabei entsteht ein kaum wahrnehmbarer Verlust beim Klang unter Beibehaltung von CD-Qualität.

Das Standard-Soundformat "Wave" (Dateiendung *.wav) bietet zwar immer noch eine leicht bessere Klangqualität, ist jedoch auf Grund des erheblichen Datenumfangs für die Datenübertragung im Internet relativ ungeeignet. Während ein dreiminütiges Stück auf einer herkömmlichen Musik-CD rund 30 Megabyte umfasst, kommt es als mp3-Datei mit etwa drei Megabyte aus. mp3-komprimierte Musikstücke können bereits während des Herunterladens abgespielt werden. Zum Anhören von MP3-Musikstücken bedarf es eines MP3-Players, beispielsweise "WinAmp" für den PC. Es werden auch zunehmend tragbare Geräte angeboten, die mp3-Dateien speichern und wiedergeben können, ähnlich den bekannten Walkmen. Diese Geräte verfügen über einen fest eingebauten Speicher, der über den PC mit neuen Musikstücken versorgt wird.

Entwickelt wurde mp3 am Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS-A, Bereich Angewandte Elektronik, in Erlangen. Bei der Kompression werden nur jene Frequenzen herausgefiltert, die für das menschliche Gehör kaum wahrnehmbar sind und unterhalb einer so genannten Mithörschwelle liegen. Hier können also Daten eingespart werden, solange der dabei entstehende Fehler keine hörbaren Störungen erzeugt. Die Fraunhofer-Wissenschaftler nutzten die Erkenntnisse der so genannten Psychoakustik, mit der man Aufschluss über die Eigenschaften und Funktionsweise des Gehörs erhält, also welche Frequenzbereiche das menschliche Ohr verarbeitet und wie der Höreindruck bei überlagerten Geräuschen ist.

Die mp3-Qualität wird durch die digitale Auflösung bestimmt

"Samplingfrequenz" und "Bitstrom" bestimmen, in welcher Qualität das Tonmaterial auf das mp3-Format reduziert wird: Die Samplingfrequenz wird in Hertz (Hz) gemessen, sie beträgt bei Audio-CDs 44.100 Hz - das Tonmaterial wird also 44.100-mal pro Sekunde abgetastet. So entstehen 44.100 Messwerte pro Sekunde, die Tonqualität bleibt dabei nahezu erhalten. Zum Bitstrom: mp3-Dateien benötigen rund ein Zehntel der Originalgröße, wenn beim Erstellen ein Datenstrom von 128 Kilobit pro Sekunde (kBit/s) gewählt wurde. Ein solcher Datenstrom ist der Mittelweg zwischen Tonqualität und Dateigröße. Geringere Datenströme führen zu Verzerrungen, höhere Bitraten blähen die mp3-Datei nur unnötig auf, ohne dass eine bessere Tonqualität hörbar wäre. Ein beispielsweise mit 22.050 Hz und 32 kBit/s aufgenommener mp3-Titel klingt zwar am PC-Lautsprecher noch passabel und hat eine relativ geringe Dateigröße, er besitzt jedoch keine HiFi-Qualität mehr und hört sich dumpf an.

Rechtliche Probleme

mp3-Musik aus dem Internet spielt sich in einer rechtlichen Grauzone ab, da viele Homepages damit auch urheberrechtlich geschützte Musik zum Herunterladen anbieten. Denn das Übertragen von Musik ins mp3-Format ist nur für den privaten Gebrauch erlaubt, die Verbreitung solcher Dateien im Internet verboten. Die Musikindustrie kämpft daher seit geraumer Zeit mit allen rechtlichen Mitteln gegen das illegale Anbieten von mp3-Titeln, lässt Seiten schließen und zieht gegen die Betreiber vor Gericht.



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