Moratorium, psychosoziales
In der Wirtschaftssoziologie:
in Sozialisations- und Jugendforschung von E.H. Erikson geprägte Bezeichnung dafür, dass die modernen Gesellschaften, aber auch viele andere eine Art Entwicklungsaufschub für den geschlechtsreif gewordenen und geistig ausgereiften Jugendlichen vorsehen, eine Karenzzeit, während der vergangene kindliche und zukünftige erwachsene Verhaltensmöglichkeiten nebeneinander gelebt werden können, in der experimentelles Rollenhandeln möglich ist und eine Übernahme der sozialkulturellen Werte auch auf Umwegen. Dauer und Form des p.n M.s sind innerhalb von Gesellschaften (vgl. „verlängertes“ Moratorium der Studenten) und von Gesellschaft zu Gesellschaft verschieden; dass es (institutionalisiert) gewährt wird, hält Erikson aber für eine Grundbedingung von Sozialität und Persönlichkeitsentwicklung.
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