Massengesellschaft
In der Wirtschaftssoziologie:
zumeist in kulturkri-tisch-abwertendem Sinne gebrauchte Bezeichnung für die moderne, industriell entwickelte Gesellschaft. Durch den Begriff soll insbesondere die für diese Gesellschaft kennzeichnende Tatsache der Bevölkerungsvermehrung, der grossstädtischen Ballungszentren, der durch moderne Technik ermöglichten Serienfertigung, des Massenverkehrs usw. unterstrichen werden. Darüber hinaus impliziert der Gebrauch dieses Begriffs jedoch meist auch die These, dass der Mensch in dieser Gesellschaft zu einem weitgehend identitätslosen und „aussengeleiteten“, „manipulierten“ Mitglied einer anonymen Masse geworden sei (Aussenleitung); kulturelle und schichtspezifische Unterschiede würden unter den Bedingungen der Massengesellschaft verwischt, eingeebnet und im Zuge einer Entwicklung zur „nivellierten Mittelstandsgesellschaft“ beseitigt. Diese These wird heute von den meisten Soziologen als zu undifferenziert oder gar als bloss ideologisch zurückgewiesen.
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