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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Lebensmittelzusatzstoffe / E-Nummern

Zusatzstoffe werden den ursprünglichen Nahrungsmitteln beigegeben werden, um diese zu verändern. Früher sprach man dann von "Fremdstoffen", da künstliche Farben oder Geschmacksverstärker nur als fremde Bestandteile in Lebensmitteln vorkommen. Die heutige Bezeichnung "Zusatzstoffe" ändert an diesem Tatbestand nichts.

Die Lebensmittelzusatzstoffe sind nach wie vor fremde Stoffe, die in den jeweiligen Lebensmitteln in Reinform nicht vorkommen. Zusatzstoffe sind unter anderem:

  • Säuerungsmittel und Säureregulatoren, die einen sauren Geschmack vermitteln und einen bestimmten Säuregrad in Lebensmitteln halten sowie konservierend und geschmacksverstärkend wirken können.
  • Farbstoffe, die vor allem für ein "appetitanregendes" und "verkaufsförderndes" Aussehen der Lebensmittel sorgen, zum Teil aber gefährlich sein können, da sie bei dafür empfindlichen Menschen Allergien auslösen.
  • Konservierungsstoffe, die die Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängern.
  • Geliermittel, Verdickungsmittel und Feuchthaltemittel, die zum Binden von Flüssigkeiten in Lebensmitteln verwendet werden, wie zum Beispiel in einigen Wurstsorten, die mit Hilfe von Gelier- und Verdickungsmitteln "schnittfest" gemachtes Wasser enthalten.
  • Emulgatoren, die Stoffe verbinden, die sich eigentlich nicht miteinander verbinden lassen, zum Beispiel Fett und Wasser oder Eiweiß und Luft.
  • Geschmacksverstärker, die die Geschmacksnote einer Speise verstärken und dadurch zu übermäßigem Verzehr anregen und so Übergewicht fördern.

Daneben gibt es noch eine Reihe weiterer Zusatzstoffe, wie Antioxidationsmittel, Trenn- und Überzugsmittel, Süßungsmittel oder Pack- und Treibgase. Gemeinsam ist allen in Deutschland zugelassenen Zusatzstoffen, dass sie zwar grundsätzlich nicht gesundheitsschädlich sein dürfen. Es kann aber nicht jedes Risiko ausgeschlossen werden. Besonders über das Zusammenwirken verschiedener Stoffe und über Wechselwirkungen mit Umweltgiften, Schädlingsbekämpfungsmitteln und Arzneimitteln ist wenig bekannt. Zudem kommt es immer darauf an, wie der einzelne Konsument auf die Zusatzstoffe reagiert: Individuelle Empfindlichkeiten können zu Allergien oder anderen Krankheitserscheinungen führen - allerdings meist erst bei höheren Dosierungen.

Um Risiken für die Gesundheit auszuschließen, sollte man sich vor dem Verzehr und am besten schon beim Einkauf darüber informieren, welche Zusatzstoffe in welchen Lebensmitteln vorkommen. Das ist aber gar nicht so einfach: Zwar sind alle Zusatzstoffe mit E-Nummern versehen, die auf der Verpackung angegeben werden. Aber kaum ein Verbraucher weiß, was sich hinter diesen Nummern jeweils verbirgt. In den letzten Jahren ist es noch schwieriger geworden, den Überblick zu behalten: 1993 wurde in der Europäischen Union (EU) eine Liste von E-Nummern verabschiedet, die Zusatzstoffe bezeichnen. Diese E-Nummern gelten in allen Ländern der EU.

Für den deutschen Verbraucher ist es dadurch noch schwieriger geworden, diejenigen Stoffe zu erkennen, die ihm möglicherweise nicht bekommen. Bis 1993 durften alle in Deutschland angebotenen Lebensmittel - auch die importierten - nur die in Deutschland zugelassenen Zusatzstoffe enthalten. Das ist seither anders: Der Verbraucher muss sich hier zu Lande nun mit 296 insgesamt in der EU zugelassenen Zusatzstoffen zurechtfinden. Darunter sind auch neue Zusatzstoffe. Denn seither gilt das Prinzip: Was in einem EU-Land behördlich zugelassen ist, kann auch in allen anderen verkauft werden. Dadurch soll verhindert werden, dass auf dem Umweg über allerlei berechtigte oder unberechtigte Prüfungen und Zulassungsvorschriften heimlich wieder Handelshemmnisse aufgebaut werden.

Die Verbraucher-Zentrale Hamburg e.V. hat die 296 E-Nummern entschlüsselt und in ihre Liste aufgenommen. Dabei wurden die Herkunft und das Vorkommen der Zusatzstoffe untersucht. "Natürlich" bedeutet zum Beispiel, dass die Stoffe unverändert geblieben, leicht verändert oder angereichert worden sind. "Künstlich" sind dagegen Zusatzstoffe, die auf chemischem Weg den natürlichen nachgeahmt, mit Hilfe von Mikroorganismen oder Enzymen gewonnen oder im Chemielabor entwickelt wurden. Daneben wurden die Einsatzgebiete untersucht, das heißt, die Funktion des Zusatzstoffes im Lebensmittel, etwa als Konservierungsstoff.

Auf Grund dieser Kriterien kam die Verbraucherzentrale zu Einstufungen von "unbedenklich", über "für bestimmte Risikogruppen bedenklich" bis zu "vom Verzehr ist abzuraten". In jeder Gruppe wurden Zusatzstoffe gefunden, bei denen nach Ansicht der Verbraucherverbände vom Verzehr, vom häufigen Verzehr oder vom Verzehr in höherer Mengen abzuraten ist. Darunter befinden sich auch Stoffe, die für Allergiker bedenklich sind. Dabei ist zu unterscheiden nach:

  • Farbstoffen,
  • Konservierungsstoffen,
  • Säuerungsmittel,
  • Dickungsmittel,
  • Emulgatoren,
  • Geschmacksverstärker,
  • Süßstoffe,
  • sonstige Zusatzstoffe.

Hinweis: Es handelt sich hier nur um die Zusatzstoffe (E-Nummern), die für Allergiker bedenklich sind und/oder von deren Verzehr die Verbraucherverbände abraten.



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