Lebenslage, soziale
In der Wirtschaftssoziologie:
Konzept der Ungleichheitsforschung, das gegenüber älteren Klassen- und Schichttheorien zur vergleichenden Untersuchung der Lebensbe-dindungen von einzelnen bzw. von Gruppen vielfältigere Dimensionen benutzt als Berufsposition bzw. Einkommen des Haushaltsvorstandes, nämlich Wohnsituation, Bedingungen des Wohnumfeldes, Gesundheit und gesundheitliche Risiken, Schulangebot der Region für die Kinder, Vermögen (Hausbesitz, Sparanlagen usw.), Bedingungen des Freizeitlebens, Erholungsmöglichkeiten usw. Hinzu kommen u.U. Merkmale der innerfamiliären Konstellation, d.h. das Verhältnis der Frau und der Kinder zum Mann als Hauptverdiener o.a. So soll erstens erreicht werden, dass die Lebensbedingungen auch derer angemessen erfasst werden, deren Lebenslage, soziale mit der alleinigen Berücksichtigung von Beruf und Einkommen des Haushaltsvorstandes nicht erfasst wird. Zweitens sollen diejenigen Lebensbedingungen berücksichtigt werden, die durch die Erhebung von Beruf und Einkommen allein nicht deutlich werden (Transfereinkommen, Bedingungen der Infrastrukturversorgung, regionale Besonderheiten). Die Diskussion, wie Ausprägungen dieser vielfältigen Indikatoren zu kon-turierten s. L.n zusammengefasst werden können, ist nicht abgeschlossen.
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