Lebensführung
In der Wirtschaftssoziologie:
[1] allgemein die Formung des eigenen Lebens im Hinblick auf Ziele, normative Werte, religiöse Überzeugungen usw., wie sie sich auch in alltäglichen Handlungen kundtut.
[2] Bei M. Weber das Insgesamt des „praktischen Verhaltens“, der auch alltäglichen Lebensäusserungen, in denen sich die Gestaltwirkung einer religiösen Überzeugung, einer sozialen Konvention, eines ethnischen Gemeinschaftsgefühls, einer ständischen Ehre o.a., einer von einer Gruppe geteilten Lebens- und Weltauffassung ausdrückt. Diesen Prägungen der Lebensführung ist Weber anhand vieler Gegenstandsbereiche nachgegangen, so der Prägung der Geschäftspraktiken und der Methodisierung der alltäglichen Lebensvollzüge (Pünktlichkeit, Zeitbewusstsein usw.) bei den Puritanern, der Verachtung der Erwerbsarbeit in ritterlicher und anderer herrschaftlicher L., dem Unterschied von Klassenlage und durch Konsumstil und anderen Stilisierungen (Ehrbegriff) charakterisierter Lebensführung der Stände.
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