Kula
In der Wirtschaftssoziologie:
Name des rituell verankerten Tauschsystems der Südost-Melanesier. Der sog. Kula-Handel verbindet mehrere inselbewohnende Stämme durch den zeremoniellen Austausch von Halsketten und Armbändern, der von einem Austausch von Gebrauchsgütern begleitet wird. Während die Gebrauchsgüter in das Eigentum der Empfänger übergehen, müssen die zeremoniellen Tauschgüter nach kurzer Zeit weitergegeben werden. Durch diese - aufgrund magisch-mythischer Vorstellungen geheiligte - Vorschrift wird der zeremonielle Austausch und damit auch der Gebrauchsgütertausch in Fluss gehalten sowie gegen Unterbrechungen durch Streitigkeiten und Stammeskriege gesichert.
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