Krisenexperiment
In der Wirtschaftssoziologie:
auch: Zusammenbruchsexperiment, breaching experiment, Verfahren in der Ethnomethodologie (H. Garfinkel 1967), um Renormalisierungen zu beobachten, die Menschen bei Störungen im erwartbar-normalen Alltag verwenden. Z.B. gaben sich Sozialforscher bzw. instruierte Studenten in einer Umgebung, in der sie als der und der bekannt und vertraut waren, als jemand anderes; oder sie verlangten mitten in einem Alltagsgespräch metakommunikative Erörterungen oder präzise Explikationen eines Satzes, den der andere gerade gesprochen hatte. Jeweils reagierten die Versuchspersonen mit Interpretationen, weshalb solche Störungen auftreten, weshalb sich der andere so irritierend verhält, und versuchten so, ihre eigene Sicherheit des „normalen Alltags“ zu bewahren. Solche K.e zeigten die normalisierende Praxis von interpretativen Prozeduren sowie die Notwendigkeit, dass die Normalität des Alltags dauernd hergestellt und garantiert werden muss.
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