Kontingenz, doppelte
In der Wirtschaftssoziologie:
double contingency, „doppelte“ oder wechselseitige Abhängigkeit, Bezeichnung für die Reziprozität sozialer Interaktionsbeziehungen, die darin besteht, dass die Reaktion des einen Interaktionspartners auf das Verhalten des anderen für diesen eine Belohnung oder Bestrafung darstellt, auf die dieser wiederum mit einem bestimmten Verhalten reagiert, das für ersteren eine belohnende oder bestrafende Bedeutung besitzt usw. Wenn beide Partner wissen, dass beide sich durch kontingentes Verhalten des jeweils anderen motivieren lassen, entsteht eine strukturell unbestimmte Situation, die nach der strukturell-funktionalen Theorie durch Akzeptieren gemeinsamer Wertprämissen, nach der funktional-strukturellen Theorie durch Auslösen eines systembildenden Kommunikationsprozesses bestimmbar wird.
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