Identität, balancierende
In der Wirtschaftssoziologie:
von L. Krappmann (1969) auf der Basis des symbolischen Interaktionismus - insbesondere den Arbeiten von G.H. Mead (1934) und E. Goffman (1963) - entwickelte Identitätskonzeption, die in Abgrenzung zum psychoanalytischen Identitätsbegriff (z.B. E.H. Erikson) Identität, balancierende als permanente Leistung des Individuums sieht, um an Interaktionsprozessen teilnehmen zu können. Diese Leistung besteht darin, dass das Individuum zwischen den Anforderungen der sozialen Umwelt und seinen eigenen Bedürfnissen eine Balance hält. Dies kann z.B. durch eine Scheinnormalität (phantom normalcy) erreicht werden, d.h. das Individuum macht gleichzeitig deutlich, dass es die Erwartungen der sozialen Umwelt übernimmt, sie aber dennoch nicht erfüllen kann, in dem es in den Interaktionen auf einer „Als-ob“-Basis operiert.
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