Hausindustrie
In der Wirtschaftssoziologie:
auch: Heimindustrie, Heimgewerbe, [1] bedeutsame Betriebsform der sich in Europa entwickelnden kapitalistischen Warenproduktion vor der Durchsetzung des Fabriksystems, bei welcher die Arbeiter „bei sich daheim beschäftigt werden“. Die Hausindustrie setzt auf der einen Seite (in Form des Kauf- oder Verlagssystems) Unternehmen, die über das Kapital und den Zugang zu den Rohstoff- und Absatzmärkten verfügen, voraus, auf der anderen Seite aus landwirtschaftlicher oder zünftig-handwerklicher Produktion weitgehend freigesetzte Arbeitskräfte. Daneben ist die Existenz von überregionalen Märkten für Massenerzeugnisse bedeutsam. Protoindustrialisierung
[2] Die moderne Hausindustrie (Schwitzsystem, sweating system) entwickelte sich im 19. Jh. in Abhängigkeit von der grossen Industrie als das „auswärtige Department der Fabrik“ durch Auslagerung einzelner Produktionsvorgänge, z.B. Näharbeiten in der Bekleidungsindustrie, in die Wohnung des Arbeiters bzw. der Arbeiterin.
<< vorhergehender Fachbegriff |
|
nächster Fachbegriff >> |
|
|
|
|