Diamanten

"Die härteste Währung der Welt" - so preisen Telefonverkäufer Diamanten als Investment für Kleinanleger an. Und so Unrecht haben sie nicht: schnell kann man die Anlage nicht wieder "flüssig" machen. Anleger finden einfach keine Abnehmer.

Farbe, Reinheit und Schliff verleihen Diamanten ihren Glanz und Wert. Von Laien kann dieser kaum beziffert werden. Das ist den Kleinanlegern bewusst. Deswegen ködern unseriöse Anbieter mit unechten Zertifikaten oder garantieren den Rückkauf zu einem Fixpreis, wenn der Diamantenpreis nicht innerhalb eines Zeitraums steigt. Gepriesen werden sie mal als kurzfristige Geldanlage, mal als langfristiger Grundstein für das Alter.

Will der Anleger seine Steine in Bares ummünzen, stellen sich Zertifikate als unecht heraus und Garantien platzen plötzlich. Schnell sind die Verkäufer ausgewechselt, die Firma inzwischen insolvent oder es wird wortreich weiter versucht, Kasse zu machen. So verweisen sie unter anderem darauf, dass man doch eher Diamanten nachkaufen sollte, weil sie gerade so "billig" seien oder man bessere Verkaufschancen habe, wenn man ein ganzes "Set" anbieten könne. Beliebt ist auch der Verpackungs-Trick: Die Rücknahme wird verweigert, weil die Originalverpackung nach Öffnung "beschädigt" ist. Ein Verkauf gelingt oft erst nur unter härtesten Verlusten - vielleicht meinen die Telefonverkäufer ja auch genau das ... ?