Home | Finanzlexikon | Börsenlexikon | Banklexikon | Lexikon der BWL | Überblick
Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
Suche :        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   

Boni- und Malisteuerung

Gebiet des Bilanzstrukturmanagements: ergänzende Steuerungselemente im Rahmen der Marktzinsmethode, die neben das Rentabilitätskriterium treten und i. Hinbl. a. Nebenziele der Bank notwendig sind. Soll die dezentralen Aktivitäten in der Bank auf die gewollte Bilanzstrukturierung hin lenken. Bei dem dafür einzusetzenden Bonus-/Malussystem wird der Op-portunitätszins i. Hinbl. a. die zu fördernden bzw. einzuschränkenden Aktivitäten mit einem Zu- bzw. Abschlag korrigiert. Unabhängig davon, dass der zentrale und dezentrale Bereich die Bilanzstruktur mitbestimmen, bleibt die Zentrale auch ohne Anwendung eines idealtypischen dualen Steuerungssystems für die langfristige Sicherung des Gleichgewichts zwischen dem erzielbaren Erfolgsbeitrag und dem Mindesterfolgsbeitrag im Zinsgeschäft verantwortlich. Eine Sonderrolle bei der Feinsteuerung des Zinsgeschäfts spielen in diesem Zusammenhang die Boni und Mali, die von der Brutto- bzw. Nettomargenverrechnung abgegrenzt werden müssen. Eine Mischung der (Netto-)Erfolgsverrechnung mit den direkten Steuerungsimpulsen durch die Gewährung von Boni/Mali würde den Grundanforderungen an ein Zinsverrechnungssystem widersprechen. Bonifizierungen können z. Boni- und Malisteuerung als Anreiz für Konditionenzugeständnisse, Unterschreitung von Festzinsquoten, Forcierung des variabel bzw. fest verzinslichen Geschäfts im Neugeschäft in Abhängigkeit von den Zielvorstellungen der Zentrale oder übergreifend z. Boni- und Malisteuerung für die Akquisition von bestimmten Kunden(-gruppen) gewährt werden. Dieser Anreiz ist auf der Verrechnungsstufe Zentrale/Vertriebsstelle, aber auch auf der Stufe Bezirksdirektion/Vertriebsstelle denkbar. Problematisch ist jedoch die einwandfreie Quantifizierung der Boni/Mali, da diese streng genommen nach dem Opportunitätsprinzip abgeleitet werden müssten. So müsste bspw. bei Forcierung des variabel verzinslichen Geschäfts der (erwartete) risikomindernde Effekt berechnet und als Bonus gutgeschrieben werden. Allerdings stellt sich das Problem, dass neben den (erwarteten) Vorteilen für das Gesamtinstitut auch die etwaigen Nachteile für die Vertriebsstelle beachtet werden müssen. Werden die Boni/Mali insb. als Ausgleichsgrössen für den Transfer des Bonitätsrisikos oder des Zinsänderungsrisikos zwischen der Zentrale und den dezentralen Einheiten verwendet, ergibt sich automatisch auf Grund der Unsicherheit der Informationen ein Quantifizierungsproblem. Spez. bei (nachträglichen) Veränderungen der Geschäftsstruktur zu Lasten der Vertriebsstellen lassen sich eine entspr. Geschäftsopportunität nur schwer festlegen und die (alternativen) Auswirkungen zur getroffenen Entscheidung nur schwer quantifizieren. Während die erfolgsmässigen Opportunitäten eines Festzinsgeschäfts durch den Vergleich mit einer entspr. variabel verzinslichen Position nachverfolgt werden können, ist die Feststellung der erfolgs- und risikomässigen Auswirkungen einer (alternativen) Kreditvergabe kaum noch abschätzbar. Überdies stellt sich das Problem, dass der Zeithorizont der Boni- bzw. Malieinräumung festgelegt werden muss.



<< vorhergehender Fachbegriff
 
nächster Fachbegriff >>
Bonds
 
Bonifikation
 
Weitere Begriffe : Bilanzierung der AG | Berufsrolle | Finanzierungstitel, innovative
 
Copyright © 2015 Wirtschaftslexikon.co
Banklexikon | Börsenlexikon | Nutzungsbestimmungen | Datenschutzbestimmungen | Impressum
All rights reserved.