Biographisierung
In der Wirtschaftssoziologie:
Bezeichnung für die Durchsetzung einer Handlungs- und Lebensorientierung in der modernen Gesellschaft, die auf den Erfahrungen der eigenen Biographie gründet und sich am Entwurf einer eigenen Lebenslinie orientiert (und weniger oder nicht an sozial vorgegebenen Statuspassagen, Altersnormen, institutionellen Ablaufmustern oder Karrieren); insofern Parallelbegriff zu Individualisierung. Gegen vereinfachte Auffassungen von Biographisierung ist eingewandt worden, dass sie implizit die Hoffnung nahelegen, es handele sich (allein) um Autonomiegewinn, wo doch (auch) strukturelle Zwänge zu Biographisierung herausfordern (Freisetzungsprozesse und Erosionen im hergebrachten „Normalzuschnitt“ des Lebens in Familie, Arbeit und Beruf usw.).
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