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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Bewusstheitskontext

In der Wirtschaftssoziologie: awareness context, von A. Strauss u. Bewusstheitskontext Glaser in einer Studie über Sterbende im Krankenhaus (1965) entwickeltes Merkmal von Interaktionskonstellationen, das das Ausmass des Wissens aller Beteiligten voneinander und von sich selbst in den Augen anderer meint. Ein offener Bewusstheitskontext besteht, wenn der Sterbende um seinen Zustand weiss und weiss, dass alle anderen (Ärzte, Schwestern, Angehörige usw.) davon wissen. Ein geschlossener Bewusstheitskontext besteht, wenn dem Sterbenden sein Zustand verheimlicht wird, ihn aber andere Beteiligte kennen. Hierzu müssen unter Umständen spezielle Interaktionstaktiken (vielleicht auch Lügen) eingesetzt werden. Ein Bewusstheitskontext der Verstellung besteht, wenn der Sterbende von seinem Zustand weiss und die anderen auch, aber beide so tun, als wüssten sie es nicht. Weitere Kombinationen sind denkbar. Aus diesem Befund ist ein allgemeines Merkmal von Interaktionsprozessen entwickelt worden, das (etwa: Eltern sprechen in Gegenwart ihrer Kinder über Problematisches) erhellend sein kann für die Untersuchung von Interaktionsbeiträgen und für die Gesamtgestalt von Interaktionsprozessen.



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