Basis - Überbau
In der Wirtschaftssoziologie:
auch materielle, gesellschaftliche bzw. ökonomische Basis - politischer bzw. ideologischer Überbau. Mit diesen Begriffen bestimmt die marxistische Theorie die gesellschaftlichen Ideen und Wissenssysteme sowie Einrichtungen und Organisationen wie Staat und Recht, Kirche, Parteien usw. (Ü.) als in letzter Instanz von der ökonomischen Grundlage einer historisch konreten Gesellschaft, ihrem wirklichen Lebensprozess (B.) abhängig. Daraus ergibt sich die methodische Konsequenz, die Erscheinungsformen des Ü.s bei aller Wechselwirkung zwischen beiden aus der Analyse der Basis als notwendig zu erklären, und die praktische Konsequenz, die Veränderung der Verhältnisse nicht von einer blossen Veränderung des Ü.s. her zu erwarten. In der kommunistischen Gesellschaft werde eine veränderte Beziehung zwischen Basis - Überbau und Ü. bestehen als „Produktion der Verkehrsform selbst“ (K. Marx), als bewusste Lenkung und Gestaltung des materiellen Lebensprozesses durch alle Produzenten: daher Absterben des Staates, praktische Aufhebung der Philosophie, Kritik der Sittlichkeit als ihre Verwirklichung.
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