Agrarindustrie
In der sozialistischen Wirtschaftslehre:
Industriemäßige landwirtschaftliche Produktion ist notwendige Voraussetzung für die weltmarktgeeignete Verarbeitung in den Lebensmittelkonzernen. Das führt zu Großflächenbearbeitung, zu Monokulturen, zu industriemäßiger Massenproduktion und speziell für diese Produktionsmethoden gezüchtete Pflanzen und Tiere.
Die Agrarindustrie baut hauptsächlich Exportkulturen in Plantagen- und Treibhauswirtschaften an. Exportkulturen sind Agrarerzeugnisse, die fast ausschließlich für den Export bestimmt sind, also „cash crops“ (Geldernten) für den Weltmarkt statt „food crops“ (Nahrungsernte) für die eigene Bevölkerung. Unter Plantagenwirtschaft wird eine Betriebsform verstanden, bei der arbeitsintensiv und/oder kapitalintensiv in rationeller Produktionsweise zumeist Monoprodukte für den Weltmarkt erzeugt werden. In der Regel sind Anlagen zur Verarbeitung der angebauten Erzeugnisse angegliedert.
Typische Erzeugnisse für die Agrarindustrie und Plantagenwirtschaft vor allem in den Entwicklungsländern sind Baumwolle, Zuckerrohr, Kaffee, Tee, Kakao, Tabak, Erdnüsse, Bananen und Kautschuk.
Monokulturen und Plantagenwirtschaft wurden historisch von den Europäern in den heutigen Entwicklungsländern zu Befriedigung der europäischen Nachfrage aufgebaut, wobei sie den Vorteil von Klima und Boden in Übersee nutzten und die bestehenden Arbeitskräfteprobleme über Versklavung oder Anwerbung aus der Region lösten. >Agrarentwicklung
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