Abstimmungsmacht
In der Wirtschaftssoziologie:
voting power, in Politikwissenschaft und politischer Soziologie Bezeichnung für die Einflusschancen bei Abstimmungen in Parlamenten (aber auch in anderen, mit Hilfe von Abstimmungen entscheidenden Gremien), die sich aus der häufigen Notwendigkeit, Koalitionen zu bilden, ergeben. Abstimmungsmacht ist nicht gleich gross wie die Zahl der Sitze, die eine Partei oder Gruppe hat, sondern ergibt sich aus der Gesamtkonstellation von Fraktionen und Abstimmungsregeln. So kann eine kleine Fraktion unter Umständen sehr grosse Abstimmungsmacht haben, weil eine grössere Fraktion wegen der Abstimmungsregeln auf sie angewiesen ist. Zur Messung von Abstimmungsmacht liegen u.a. aus der Spieltheorie Instrumente vor. Unter demokratietheoretischen Gesichtspunkten macht das Konzept der Abstimmungsmacht darauf aufmerksam, dass der Wille der Wähler zwar in der Zahl der Abgeordnetensitze angemessen zur Geltung kommt, keineswegs aber normalerweise bei den Entscheidungen.
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