Zivilisation
In der Wirtschaftssoziologie:
[1] der Prozess der zunehmenden Affektbändigung der Menschen in der Gesellschaft und das „Vorrücken der Peinlichkeitsschwelle“ (N. Elias 1939). In der im deutschen Sprachraum gebräuchlichen bewussten Unterscheidung zwischen Zivilisation und Kultur geht Zivilisation auf die Umschreibung W. von Humboldts zurück, der mit diesem Begriff „die Vermenschlichung der Völker in ihren äusseren Einrichtungen und Gebräuchen und der darauf Bezug habenden inneren Gesinnung“ meinte.
[2] Bezeichnung für die Gesamtheit der im Entwicklungsprozess erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten, die es der Gesellschaft ermöglicht, in der je spezifischen Art und Weise ihre Probleme zu lösen; in diesem Sinne ist auch der Begriff materielle Kultur gebräuchlich.
[3] In der englisch- und französischsprachigen Literatur svw. Kultur.
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