Wohngifte
Deutschland ist "Weltmeister" in Sachen Umwelt- und
Gesundheitsbestimmungen. Trotzdem gibt es immer wieder schwarze Schafe, die
mit verbotenen Stoffen arbeiten. Die wenigsten Schadstoffe kommen aus Möbeln.
Aber Baumaterialien, Faserschreiber, Kosmetika oder Videorekorder können
Wohngifte enthalten. Für den Arbeitsplatz gibt es ganz genaue Bestimmungen darüber, wie
hoch der Schadstoffausstoß höchstens sein darf (MAK-Wert).
Für Häuser und Wohnungen fehlt eine solche Regelung. Wohngifte können krank
machen. Sie führen oft zu unspezifischen Krankheitsbildern wie Kopfschmerzen,
Depressionen, Augenbrennen oder Übelkeit.
Die Krankheitsbilder hängen von der Konzentration des Giftes ab
und davon, wie empfindlich ein Mensch auf einen Stoff reagiert. Eine
Orientierungshilfe sind Gütezeichen wie der Blaue Engel. Wohngifte - eine beispielhafte Übersicht
- Asbest war vor
allem in Kunststofffußböden und Wärmeisolationen, kann Lungenkrebs
auslösen.
- Azofarbstoffe:
wichtigste Farbstoffe für Textilien und Leder, können ebenfalls Krebs
auslösen.
- Biozide:
chemische Stoffe zur Bekämpfung lebender Organismen, können Kopfschmerzen
und Atemwegserkrankungen auslösen.
- Blei: findet
sich zum Beispiel in Wasser - wenn noch alte Wasserleitungen benutzt
werden - schädigt das Gehirn.
- Cadmium: ist in
Farbstoffen oder PVC-Fensterrahmen, kann Knochendefekte und Nierenversagen
auslösen.
- Formaldehyd: ist in
Möbeln nicht-deutscher Produktion verstärkt enthalten, ebenso in
Spanplatten und Kosmetika. Es kann Kopfschmerzen und Lungenschäden
auslösen.
- FCKW
(halogenierte Kohlenwasserstoffe): ist
hauptsächlich noch in Spraydosen, größtenteils aber in Deutschland
verboten.
- Kohlendioxid:
entsteht bei Verbrennung zum Beispiel am Gasherd oder bei der Heizung.
Führt zu Müdigkeit und Kopfschmerzen.
- Kohlenmonoxid:
offener Kamin, Heizung. Es kann Kopfschmerzen und Schwindel auslösen.
- Lindan:
Holzschutzmittel, Insektenvernichtungsmittel. Es kann Schäden im Blut-,
Immun- und Nervensystem verursachen.
- Lösemittel: sind
in Farben, Lacken, Reinigungsmitteln. Sie können krebserregend sein.
- Quecksilber: in
Batterien oder Zahnfüllungen. Quecksilber kann zu Vergiftungen führen.
- Radon: in
Natursteinen und Erdboden. Gelangt über Fugen aus dem Erdboden in den
Keller und die Wohnung. Kann zu Magen-Darmkrankheiten führen.
- Stickoxide: zum
Beispiel aus dem Gasherd, führen zu Husten, Schnupfen, Lungenschäden,
Schlaflosigkeit.
- Schwefeldioxid:
Heizung, Gasherd. Kann die Schleimhaut reizen, zu Lungenentzündungen
führen.
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