Weltsystem, kapitalistisches
In der Wirtschaftssoziologie:
Begriff von I. Wallerstein (1974, 1980) in der Nachfolge der Dependencia-Theorie, mit dem die Entwicklungen der verschiedenen Gesellschaften in den verschiedenen Regionen der Erde seit dem 16. Jh. zu einer Gesamtentwicklung zusammengefasst werden sollen. Hauptkennzeichen des k.n W.s ist die Entwicklung einer umfassenden internationalen Arbeitsteilung bei gleichzeitiger Existenz unabhängiger politischer Einheiten (Nationalstaaten). Im Unterschied zu Weltreichen hat das k.e Weltsystem, kapitalistisches keine politische Zentrale, sondern ist über den Weltmarkt integriert. Es ist in Zentrum, Semiperipherie und Peripherie gegliedert und wird durch die kapitalistische Produktionsweise des Zentrums beherrscht, wobei sich historisch die Niederlande, Grossbritannien, die USA als Hegemonialmächte (Hegemonialzyklus) ablösen.
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