Vektorpsychologie
In der Wirtschaftssoziologie:
topologische Psychologie, exakter auch: Topologische und Vektorpsychologie, häufig: Feldpsychologie, ein von K. Lewin entwickelter Ansatz zu einer allgemeinen Verhaltenstheorie. Grundlegend ist der Gedanke, dass das Verhalten einer Person eine Funktion ihres Lebensraumes oder eines psychologischen Feldes ist, das seinerseits eine Funktion von Person und Umwelt ist. Zur formalen Beschreibung der Struktur eines Lebensraumes benutzt Lewin Elemente der mathematischen Topologie (der Lehre von den räumlichen Lagebeziehungen); den psychischen Kräften, die in diesem Raum wirken und Veränderungen herbeiführen, ordnet er Vektoren zu (mathematisch ist ein Vektor eine durch einen Zahlenwert, einen Angriffspunkt und eine Richtung bestimmte Grösse). Jede Handlung (Bewegung, Lokomotion) ist Resultat der auf die Person einwirkenden und von ihr ausgehenden Kräfte, die wiederum durch die Valenz (Aufforderungscharakter) des Zielobjekts, die (psychologische) Distanz zu diesem und die Struktur des Raumes bestimmt sind. Inzwischen ist dieser Ansatz auf sozialwissenschaftliche Probleme (z.B. die Theorie internationaler Beziehungen, R.J. Rummel) angewandt worden.
<< vorhergehender Fachbegriff |
|
nächster Fachbegriff >> |
|
|
|
|